Die 6 Ortsteile von Köpenick

 

Friedrichshagen

Grünau

Müggelheim

Rahnsdorf

Schmöckwitz

Schöneweide

 

 

Friedrichshagen

 

Geschichte

Im Jahr 1753 wurde ein Spinnerdorf in Form eines Straßendorfs (Dorfstraße ist heutige Bölschestraße) mit zentralem Platz erbaut. Es war für 100 Spinnerfamilien und sollte „Friedrichsgnade“ heißen. Die Erbzinsverschreibung fand am 29. Mai 1753 statt, der Ort hieß nun Friedrichshagen.

1773 wurde die Dorfschule errichtet. 1849 wurde Friedrichshagen an die Niederschlesische-Märkische Eisenbahn angeschlossen.

Ab 1860 setzte eine rege Bautätigkeit ein, es entstanden die Neue Dorfstraße (heutige Scharnweberstraße) und die Kurze Straße (heutige Straße : Am Goldmannpark).

Der Kaufmann H. Schäfer kaufte 1869 ein Grundstück am Müggelsee und gründete die Lindenbrauerei mit Biergarten (heute „Berliner Bürgerbräu“).

1872 eröffnete am anderen Ufer die Gaststätte „Müggelschlößchen“.

Eine Chaussee zwischen der Stadt Cöpenick und Friedrichshagen wurde 1879 fertig gestellt.

Friedrichshagen entwickelte sich zu einem Kurort, erhob Kurtaxe und errichtete den Kurpark hinter dem Bahnhof mit Inhalationspunkt, Sanitätspavillon u.a.

Ab 1889 hatte der Ort Straßenbeleuchtung, das Gas kam aus Cöpenick. 1890 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Friedrichshagen.

Seit 1892 ist Friedrichshagen eine selbstständige Pfarrgemeinde. Am 28. Oktober 1893 wurde das Wasserwerk Friedrichshagen eingeweiht.

Hirschgarten bekam 1894 einen Bahnhof. 1895 wurde eine Knabenschule, 1900 eine Mädchenschule, 1905 ein Realgymnasium eröffnet.

1898 wurde die Kolonie Hirschgarten nach Friedrichshagen eingemeindet.

Friedrichshagen entwickelte sich zu einem Wassersportzentrum, es wurden Bootswerften, Leihstationen, Badeanstalten, Restaurants und Hotels am Müggelsee errichtet. 1899 gründete sich der Wasserrettungsdienst am Müggelsee.

In Friedrichshagen entstanden durch den Kunstgießer Oscar Gladenbeck Großplastiken, z.B. die Plastik für den Neptunbrunnen für den Schlossplatz Berlin, die Victoria Statue für die Berliner Siegessäule, die Jagdszenen für den Tiergarten, das Reiterstandbild Friedrich W. IV. vor der alten Nationalgalerie u.a.

Ende des 19. Jahrhunderts lebten und arbeiteten viele Schriftsteller in Friedrichshagen. Dies wurde der „Friedrichshagener Dichterkreis“ genannt.

Seit 1906 existiert eine Straßenbahnverbindung zwischen Cöpenick und Friedrichshagen.

Weitere geschichtliche Informationen über Friedrichshagen, in der Geschichte Cöpenicks.

 

 

Grünau

 

Geschichte

4 Familien aus der Pfalz, aus der Umgebung von Mannheim, gründeten am Ufer der Dahme die Siedlung „Grüne Aue“.

Im August 1749 legten sie den Amtseid in Cöpenick ab, damit war der Ort Grünau „geboren“. Die Erbzinsverschreibung erfolgte am 20.02. 1754.

Grünau’s Einwohnerzahl entwickelte sich lebhaft, 1800 hatte Grünau 59 Einwohner, 1858  138 Einwohner und 1910  304 Einwohner.

Seit 1866 gab es einen Verkehrsanschluss nach Berlin, durch den Eisenbahn-Haltepunkt „Grünau in der Mark“.

Am Dahmeufer siedelten sich Ende des 19. Jahrhunderts viele Industriebetriebe an.

Grünau entwickelte sich zum Wassersportzentrum.

1889 fanden die Deutschen Meisterschaften im Schwimmen statt, 1936 die Olympische Regatta.

Im Jahr 1902 wurde die Gasanstalt erbaut.

Altglienicke, Adlershof und Grünau schlossen sich zu einem Zweckverband zusammen und bauten ein gemeinsames Wasserwerk. Seit 1905 konnten die Grünauer Trinkwasser aus Druckleitungen entnehmen.

1909 eröffnete das erste Familien-Freibad.

Ab dem Jahr 1909 fuhr die Straßenbahn nach Grünau und in die Stadt Cöpenick.

Weitere geschichtliche Informationen über Grünau, in der Geschichte Cöpenicks.

 

 

Müggelheim

 

Geschichte

Die ehemalige Bauernsiedlung „Müggelsheim“ gründeten im Jahr 1747  20 pfälzische Familien aus Odernheim im Herzogtum Zweibrücken. Sie legten das Dorf selbst an, einen Dorfanger mit 10 Wohnhäusern an der Seite. Dies ist heute noch gut zu erkennen, die Straße Alt-Müggelheim ist das ehemalige Dörfchen.

Der offizielle Gründungstag ist der Tag der „Erbverschreibung“ des Königs, der 1. Juni 1747.

Die Müggelsheimer brauchten kein Geld oder ähnliche Leistungen an das fiskalische Amt zu entrichten. Sämtliches ins Dorf eingebrachtes Kapital war Eigenkapital der Siedler.

1765 wurde die Dorfschule in der Dorfmitte errichtet.

Johann Jacob Beyer, Begründer der internationalen Erdmessung, wurde 1794 in Müggelsheim geboren

1804 wurde die evangelische Dorfschule erbaut. Im Jahr 1832 entstand eine Ziegelbrennerei. Seit 1852 war Müggelsheim eine selbstständige Pfarrgemeinde.

Im Müggelsheim lebten 1856 167 Personen in 24 Häusern, 1900 lebten 206 Personen im Ort. 1890 wurde der Bau der Chaussee in die Stadt Cöpenick vollendet.

1892 gab es den ersten Bierausschank in der Dorfaue. Im Jahr 1912 wurde Müggelsheim in Müggelheim umbenannt.

Die auftretende Hungersnot 1916/17 traf die arme Dorfbevölkerung sehr stark, durch den ersten Weltkrieg waren viele junge Männer nicht mehr da.

Am 1. Oktober 1920 hatte Müggelheim 186 Einwohner, war somit die kleinste ehemalige Landgemeinde im Stadtgebiet von Groß-Berlin.

1933 wurde Müggelheim an das Wassernetz angeschlossen. Weitere geschichtliche Informationen über Müggelheim, in der Geschichte Cöpenicks.

 

 

Rahnsdorf

 

Geschichte

Das mittelalterliche Sackgassendorf „Radenstorf“ wurde 1375 erstmals erwähnt.

Im Jahr 1805 wurde es in Rahnsdorf umbenannt. Der Ortsteil Hessenwinkel (Villenkolonie) entstand 1739.

Rahnsdorf brannte im Jahr 1872 vollständig ab.

Im Jahr 1882 wurde der Fürstenwalder Damm als Kreischaussee errichtet. Die Kolonie „Rahnsdorfer Mühle“ entsteht.

Ab dem Jahr 1891 entstand auf dem ehemaligen Rittergut die Villenkolonie „Neu-Rahnsdorf“.

Neu-Rahnsdorf erhielt 1892 einen Eisenbahn-Haltepunkt. 1902 wurde Neu-Rahnsdorf in Wilhelmshagen umbenannt.

1910 wurde die Gemeindeschule, 1911 das Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr erbaut.

Im Jahr 1911 entstand im Ortsteil Hessenwinkel ein Schulgebäude. Das „Strandbad Müggelsee“ eröffnete im Juli 1912.

Auf „Allerhöchsten Königlichen Erlass“ werden die Ortschaften Wilhelmshagen und der Gutsbezirk Rahnsdorf am 12. Januar 1914 der Landgemeinde Rahnsdorf eingegliedert. Rahnsdorf gehört seit dem 1. Oktober 1920 zu Groß-Berlin. Weitere geschichtliche Informationen über Rahnsdorf, in der Geschichte Cöpenicks.

 

 

Schmöckwitz

 

Geschichte

Das Fischerdorf Schmöckwitz existiert seit dem Mittelalter. Die Bewohner lebten von Landwirtschaft und Fischfang.

Schmöckwitz brannte im Jahr 1860 vollständig ab, nur das Forsthaus blieb verschont. 1867 wurde der Eisenbahn-Haltepunkt Eichwalde eröffnet.

Im Jahr 1891 wurde ein großes Schulgebäude errichtet. 1893 entstand der Ortsteil Rauchfangswerder,

1896 der Ortsteil Carolinenhof (eine Villenkolonie für das mittlere Bürgertum und Beamte).

Eine eingleisige Uferbahn wurde 1912 erbaut. Sie verkehrte bis zum Bahnhof Grünau. Später wurde sie als Straßenbahnlinie 86 bis zur Stadt Cöpenick verlängert.

Weitere geschichtliche Informationen über Schmöckwitz, in der Geschichte Cöpenicks.

 

 

Schöneweide

 

Geschichte

In schriftlichen Überlieferungen hieß Oberschöneweide „bey der schönen Weide“. Die erste urkundliche Erwähnung war 1763. Die Acker-, Vieh- und Gastwirtschaft „Quappenkrug“ war der Ursprung von Oberschöneweide. Die Wirtschaft befand sich seit 1717 im Besitz des Domänenamtes Cöpenick und wurde 1814 in Wilhelminenhof umbenannt.

Im Jahr 1858 lebten 72 Einwohner im Gutsbezirk.

Mitte des 19. Jahrhunderts bildete der Wilhelminenhof, verschiedene Bleichen und Mühlen, den „Gutsbezirk Etablissement bei Köpenick Anteil“, 1871 wurde dieses Gebiet in Oberschöneweide umbenannt. Das offizielle Gründungsdatum ist der 16. März 1898.

Es bildete sich ein Ausflugsgebiet mit Strandschloss, Schloss Wilhelminenhof, Spreeschloss, das Restaurant Sadowa, Anlegestelle für Ausflugsdampfer.

Der Ausbau zur Industriestadt begann 1889, als die „Staatliche Grundrentenanstalt“ den Gutsbezirk erwarb und an Industrielle weiterverkaufte. Es siedelte sich in rasantem Tempo Industrie an, hauptsächlich Elektro-, Metallindustrie und Maschinenbau. Noch 1889 wurde eine Holzbrücke über die Spree (heutige Stubenrauchbrücke) erbaut. Es wurden Güterschienen gelegt, die gesamte Wilhelminenhofstraße entlang und zu den Bahnhöfen Niederschöneweide-Johannisthal und Rummelsburg.

1897 nahm die „Kraftzentrale Oberspree“ und das „Kabelwerk Oberspree“ von AEG-Gründer Emil Rathenau ihren Betrieb auf.

Weitere Industriebetriebe folgten danach in kurzer Folge, z.B. „Kupferwerke Deutschland AG“ (1897), „Akkumulatorenwerke Oberspree AG“ (1899), „Kabelwerk Wilhelminenhof AG“ (1898), „Deutsche Niles-Werkzeugmaschinen-Fabrik AG“ (1898) u.a. .

Ab dem Jahr 1901 bestand eine Straßenbahnverbindung nach Cöpenick und zum Bahnhof Niederschöneweide-Johannisthal. Ebenfalls wurde ein Straßenbahndepot in der Nalepastraße errichtet.

Die Treskowbrücke wurde im Jahr 1904 errichtet. 1905 wurde das Abwasserpumpwerk fertig gestellt. Der Markplatz wurde 1905 errichtet, die St. Antoniuskirche 1907 fertig gestellt und die Christuskirche 1908. Weitere geschichtliche Informationen über Oberschöneweide, in der Geschichte Cöpenicks.

 

 

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